Die Ausstellungsreihe wurde am 12.07.2014 von der in Antwerpen lebenden brasilianische Künstlerin Maito Firmino eröffnet.
Mit “Komposition 2 und 3 von 17 oder 27 (mit Wolken)” zeigt Maito Firmino eine Arbeit, die Skulptur, Installation und Fotografie verbindet.
Zentrale Objekte der Arbeit sind eine Reihe leerer Vasen, eine Fotoarbeit, die den Antwerpener Himmel abbildet und zahlreiche Wolken-Skulpturen. Hinzu kommen u.a. Spiegelflächen und telweise gefundene Objekte wie z.B. ein Buch mit Kupferstichen aus dem 17. Jahrhundert das sich mit den verschiedenen Prozessen der Herstellung von Töpfen (Potier de Terre) befasst.
Gezielt interveniert Maito mit ihrer Arbeit in der Zwischenebene des U-Bahnhofes. Ein vormals dunkler nur kurz erlebter Raum erfährt eine metaphorische Öffnung zum Himmel. Die Subversion des Raumes vollzieht sich buchstäblich durch ein Schaufenster – hinaus aus dem Untergrund. Maito bedient sich der Töpferei als zentrales Nutz-Objekt der Menscheitsgeschichte und stellt hier die ebenso uralte Frage nach dem Sinn von Design, Form und Funktion. Mit dem Verzicht die Vasen zu füllen, nimmt Maito die Antwort auf die Frage bereits vorweg. Neben der konzeptuellen Ebene besticht Maitos Arbeit durch eine hohe poetische Qualität, ein Taschentuschspender der ebenfalls mit Wolkenmustern bedruckt ist, reflektiert sich auf einem Spiegel und wurde nach einem alten brasilianischen Samba ”A Felicidade” von Tom Jobim benannt, (Tristeza nao tem fim, felicidade sim) und beschäftigt sich mit den Themen des menschlichen Leids und der Vergänglich bzw. Ewigkeit.Ein Blick in die beiden Schaufenster birgt großes Potential für metaphysische Fragen und das Verweilen “inbetween” – zwischen den Räumen. G. B. Juli/2014